Samstag, 15. Februar 2014

Ich lese ja bekanntermaßen gern und viel – wenn es die Zeit erlaubt. Nachdem ich die Bücherreihen Shades of Grey und Crossfire nahezu verschlungen habe, musste jetzt die nächste Erotik-Triologie her: Fire after Dark von Shadie Matthews.

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Die englische Zeitung „The Sun“ betitelt laut Klappentext:

Wenn Mr. Greys Abenteuer ihren Appetit auf mehr geweckt haben, dann können sie als nächstes Fire after Dark lesen.

 Den ersten Band habe ich nun durch und … tja … was soll ich darüber schreiben?

 Zunächst mal geht es um diese Protagonisten:

 Elizabeth „Beth“ Villiers

Beth ist 22 Jahre alt, hat große blaue Augen, ein herzförmiges Gesicht und glattes dunkelblondes Haar. Sie hat einen Abschluss in Kunstgeschichte und wird als ein prüdes und naives Landei dargestellt.

Dominic (noch ohne Nachnamen)

Dominic ist 31 Jahre alt und – natürlich – groß, dunkelhaarig, hat dunkle Augen und ein arrogant wirkendes Aussehen und Auftreten. Er ist ein Einzelkind, das zunächst in Obhut von einem Kindermädchen mit viel Personal in Asien aufgewachsen ist und dann von den Eltern in ein englisches Internat gegeben wurde. Er studierte Wirtschaft in den Staaten und arbeitet nun als Finanz- und Investmentmanager für einen reichen Russen. Was genau er da macht, erfährt man nicht. Und natürlich ist auch der männliche Protagonist hier die Person mit den dunklen Dämonen und Geheimnissen.

 

Inhalt:

Die Geschichte spielt zur Abwechslung mal nicht in einer schnelllebigen amerikanischen Großstadt, sondern in London. Beth kommt mit einem frisch gebrochenen Herzen für 6 Wochen in die britische Hauptstadt, um auf andere Gedanken zu kommen. Beth findet in London spontan eine Arbeit als Assistentin in einer kleinen Kunstgalerie. Wohnen kann sie in der Zeit bei der Patentante ihres Vaters, die sich auf einer längeren Reise befindet und sich somit auch nicht um ihre Katze kümmern kann. Im Wohnhaus gegenüber kann sie in das Wohnzimmer eines sehr attraktiven Mannes schauen: Dominic.

Und wie es die Autorin so will: die beiden treffen aufeinander, er ist sofort hin und weg und eine Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf. Die allerdings verläuft nicht einfach und problemlos. Denn schon bald muss Beth erkennen, dass Dominic spezielle sexuelle Neigungen hat: er dominiert gerne (Achtung: Dominic – dominiert – ist gern ein Dom). Deshalb verkehrt er gerne in einem Etablissement, das sich „Das Asyl“ nennt um dort als Dom mit einer Sub seine Vorlieben auszuleben. Beth ist so verliebt, dass sie sich auf das „Abenteuer“ BDSM (Bondage, Dominanz, Sado-Masochismus) einlässt, was natürlich mit einem Haufen an Problemen und Herz-Schmerz verbunden ist.

Achtung Spoiler:

Beth lässt sich zunächst auf Dominics Wunsch probeweise für 3 Abende auf das Abenteuer „Auspeitschen“ ein. Am dritten Abend verliert Dominic selber dermaßen die Kontrolle über sich, dass er Beth mit einer Peitsche den Rücken wund schlägt. Beide sind daraufhin so geschockt und erschüttert, dass sie erst mal genug voneinander haben. Genau zu der Zeit taucht Adam, Beth’s Exfreund in London auf und will sie zurückholen. Beth gibt ihm einen Korb. Aber alleine Adams Auftauchen lässt Dominic rasend vor Eifersucht werden. Es kommt kurz darauf zu einer Aussprache wobei Dominic sich von Beth komplett zurückziehen will, da er Zeit und Abstand braucht um herauszufinden, warum er die Kontrolle über sich verlieren konnte. Erst wenn er das weiß, kann er sich Beth wieder ohne Angst nähern. Deshalb verlässt er London um in Russland für seinen Arbeitgeber Geschäfte zu erledigen.

 

Meine Meinung:

Uff … die ist schwer in Worte zu fassen, aber ich versuche es trotzdem.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Beth erzählt. Die Erzählungen sind sehr detailliert, gefühlvoll und teils sehr langatmig, dadurch leider auch recht langweilig. Sie treffen sich zufällig, sie lernen sich kennen, Beth hat geheime Sehnsüchte nach dem Mann von gegenüber und das erst mal über knappe 150 Seiten hinweg. Wenn man zuvor eine Reihe wie Crossfire gelesen hat, kann man das ziemlich langweilig finden.

Sprachlich ist es auch lange nicht so vulgär wie die bisherigen Romane, die ich gelesen habe. Während bei Christian Grey und Gideon Cross auf jeder zweiten Seite mit einem dicken und steifen Schwanz gefickt wird, schaut man hier leicht irritiert auf, wenn alle 50 Seiten von einem Penis gesprochen wird, der sie ausfüllt. Das wirkt auf mich wie eine Rosamunde Pilcher Schnulze, die mit etwas Sex aufgepeppt wird. Und das leider oberflächlich und schnell. So wird zum Beispiel Adams Auftauchen in London und damit verbunden Dominics Eifersuchtsattacke auf 3 Seiten schnell abgehakt. Auch finde ich das Gesamtbild nicht ganz so stimmig. Dominic trennt seine Phantasie-Welt und seine reale Welt. Dominant ist er nur in seiner Phantasie-Welt, also in der extra für ihre Liebesspielchen angemieteten Wohnung. Außerhalb erfährt man kaum etwas über die Art von Beziehung oder Nicht-Beziehung, die er und Beth führen. Das wirkt für mich nicht authentisch. Ein Christian Grey – das bekannte Maß aller Dinge – kontrolliert seine Anastasia in allen Lebenslagen (was sie isst, wann sie isst, was sie anzieht, wann sie Sport macht, was sie arbeitet, wann sie sich mit wem trifft, …) und nicht nur bei einem Sex-Rollenspielchen. Und die Thematik mit irgend welchen Dämonen der Dunkelheit und Vergangenheit sowie die unterschiedlichen fundamentalen Ansichten von einer Beziehung (er kann sich nicht emotional auf eine Frau einlassen, trennt Sex und Liebe, sie braucht Zuneigung, Geborgenheit und Sicherheit) sind leider auch keine Neuheit.

Alles in allem ist Fire After Dark für mich ein eher billiger Abklatsch von Shades of Grey. Die einzigen positiven Unterschiede zu den Romanreihen von E.L. James und Sylvia Day sind die Handlungsorte und die männliche Potenz. Bei Shadie Matthews wird London wirklich detailliert und schön beschrieben, so dass man sich gerne an eigene London-Aufenthalte zurück erinnert. Und was ich zur Abwechslung auch mal ganz toll finde ist, dass der männliche Protagonist bis jetzt zumindest nicht auch als Dauerständer beschrieben wird, der 3x am Tag 5x hintereinander literweise Flüssigkeit aus seinem überdimensionalen Teil schießt.

Auch wenn ich nicht ganz so begeistert bin, werde ich dennoch den zweiten Teil lesen und dann hier berichten, ob es sich doch noch lohnt, auch den dritten Teil in Angriff zu nehmen.

 Bis dahin … :-*

 

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